bref Magazin
9. Dez. 2022
Die Kollektionen von Bitten Stetter waren schon an der Fashion-Week in Paris zu sehen. Heute entwirft die Designerin und Trendforscherin Mode für Palliativpatienten. Über die Würde am Lebensende – und was ein Stück Stoff damit zu tun hat.
Frau Stetter, Sie haben sich intensiv mit dem Krankenhemd beschäftigt. Worauf kommt es bei einem solchen Kleidungsstück an?
Das Krankenhemd muss so einfach zum An- und Ausziehen sein, dass die Patientin von den Pflegenden kaum aufgerichtet werden muss. Wichtig sind zudem möglichst wenig Nähte. Jede Naht ist eine Druckstelle, das gleiche gilt für Falten. Darum wird das Hemd ja auch so angezogen, dass man hinten nackt ist und keine Berührungspunkte mit dem Stoff hat. Wegen der Krankenhausbakterien muss der Stoff eine Reinigung bei hohen Temperaturen aushalten. Dafür kommen aber viele Materialien infrage – mehr als heute verwendet werden. Aus der Sicht von Textil- und Modedesign ist das gängige Krankenhemd also noch nicht das perfekte Ding. Da ist viel Innovation möglich.
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