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Orchideen: Zu schön, um echt zu sein

Die Zeit

16. Dez. 2021

Orchideen werden für den Schwarzmarkt international geschmuggelt. Einige Exemplare bringen Tausende Euro, andere enden als Glühwein. Was macht diese Pflanze so besonders?

Da lauerten sie also, eine Gruppe bewaffneter Kriminalpolizisten, versteckt in einem leeren Haus am Rande des Naturschutzgebiets Taubergießen, Südbaden. Dämmer überzog die Felder, Hügel und Wälder damals in dieser Mainacht 2019. Steffen Siefert, Leiter der Offenburger Kriminalinspektion, spürte das Adrenalin. Die Jagd konnte beginnen.


Zwei Wochen dauerten die Ermittlungen bereits an. Die Polizisten hatten Funkzellendaten ausgewertet, Kameras und Bewegungsmelder aufgestellt, Zeugen vernommen und DNA-Tests durchgeführt. Alles umsonst. Die Täter kehrten Nacht für Nacht zurück. Für den geschickten Massenraub musste eine Bande aus mindestens zehn Leuten am Werk sein, Gastarbeiter vielleicht, von ehrgeizigen Sammlern angeheuert, um Ware für den Schwarzmarkt zu beschaffen.


All das waren freilich nur Vermutungen. Steffen Sieferts Team hatte keine Bildbeweise, keine belastenden DNA-Ergebnisse, eigentlich überhaupt keinen Hinweis auf die Täter. Sie kannten nur das Massaker aus aufgewühlter Erde, Blättern und Spatenstichen. Und einen Sachschaden von einer Viertelmillion Euro. Über 3.000 wilde Orchideen waren, wie es schien, geraubt worden.


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